Wirtschaftsmediation – auf der Suche nach Win-Win
Mediation (lateinisch „Vermittlung“) ist eine strukturierte, drittunterstützte Verhandlung. Wirtschaftsmediation wird – in Abgrenzung zur Familienmediation – insbesondere im Arbeitsverhältnis eingesetzt.
Im Vordergrund steht nicht die Klärung von Rechtsfragen, sondern das Erarbeiten einer Lösung. Es geht um Offenlegung von Interessen, Perspektivenwechsel, Ideenfindung. Rechtliche Grundsätze können als Argumente dienen. Beachtet werden aber auch andere Aspekte wie die künftige Zusammenarbeit. Am Ende einer erfolgreichen Mediation sehen sich die Beteiligten nicht mehr als Gegner. Die Parteien überlegen vielmehr zusammen, wie die verfügbaren Mittel möglichst gewinnbringend für alle Beteiligten eingesetzt werden können.
Nicht jede Verhandlungssituation ist ein „Nullsummenspiel“, bei dem die eine Seite das verliert, was die andere Seite gewinnt. Sehr anschaulich verdeutlicht dies folgende Geschichte aus dem „Harvard Konzept“ (Klassiker der Verhandlungstechnik): Zwei Schwestern wollen die letzte Orange. Was soll die Mutter tun? Sie einem Kind geben – wenn ja, welchem und warum? Die Orange teilen und jedem Kind die Hälfte geben? Die Frage nach dem Interesse – Warum wollt ihr die Orange? – liefert die Lösung: Das eine Kind will die Schale für einen Kuchen. Das andere Kind will den Saft trinken. Ein Urteil oder ein Kompromiss ist nicht nötig. Beide Seiten können gewinnen – allein durch den Austausch von Informationen.
»Das größte Problem in der Kommunikation ist die Illusion, sie hätte stattgefunden.«
GEORGE BERNARD SHAW
Die Moderationstätigkeit eines Mediators kann gute Dienste leisten. Die Entscheidung verbleibt bei Ihnen.